Hildegard Goldschmidt

 

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Hildegard Goldschmidt



















Berta Hildegard Goldschmidt wurde am 15. Januar 1927 in Giessen geboren. Auch sie wurde im Zuge der Deportationswelle im September 1942 nach Treblinka deportiert. Von ihrem Vater Nathan Goldschmidt heißt es in den Unterlagen zunächst, er sei Kaufmann gewesen, es findet sich aber auch die Berufsbezeichnung „Fensterputzer“. Sowohl er wie auch Hildegards Stiefmutter, Lina Goldschmidt, geborene Stern, starben ebenso wie Hildegard an den Folgen dieser Deportation.

Hildegard hatte zwei Schwestern, Ruth Regina und Helene. Letztere konnte zwar rechtzeitig (1937) zunächst nach Schweden auswandern, fand aber dennoch im Ghetto Piaski den Tod. Ruth Regina fiel ebenso wie Hildegard der Deportation nach Treblinka zum Opfer.

 

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Hildegard Goldschmidt links im Bild




















Die Familie wohnte zunächst in der Bahnhofstr. 58, musste aber dann in die Liebigstraße 37, ein jüdisches Ghettohaus, umziehen. Hildegards Onkel Daniel fasst 1946 in einem Brief die Situation mit den Worten zusammen: „Bevor Hans deportiert wurde, putzte er Fenster, um Geld zu verdienen und lebte mit mehreren jüdischen Familien zusammen und sah schrecklich aus. Seine Kinder (also auch Hildegard – Anm. d.Verf.) hatten vor nach England zu gehen, schafften es aber nicht, weil der Krieg schon begonnen hatte.“

Im Klassenbuch findet sich zu Hildegard der Hinweis: „Am 24.3. entlassen.“ Auch für Hildegard war es praktisch unmöglich, nach ihrer Ausweisung aus der Schule einen ordentlichen Beruf zu erlernen. So findet sich auch zur ihrer Person in den Unterlagen die Berufsbezeichnung „Hilfsarbeiterin“.