Gertrud Katz
Gertrud Berta Katz wurde am 30. 5. 1922 in Giessen geboren. Sie war die Tochter von Benjamin Katz und Cornelie Katz, geb. Kugelmann. Der Vater hatte seit 1920 ein Schneidergewerbe angemeldet. Die Familie lebte zunächst in der Stephanstraße 43, dann in der Alicenstraße 30 in einer 4 1/2-Zimmer-Wohnung, von der ein Zimmer für die Schneiderei verwendet wurde. Schließlich wurde die Familie Katz gezwungen, in das jüdische Ghettohaus in der Walltorstraße 42 umzuziehen.
Gertrud war das einzige Kind ihrer Eltern. Als Beruf für Gertrud wird „Lernschwester“ angegeben.
Im Klassenbuch findet sich zu ihr lediglich der Hinweis: „Ausgetreten Herbst ´33“.
Gertrud wurde zusammen mit vielen anderen Giessener Juden am 30. September
nach Polen deportiert. Ihre Spur verliert sich hier. Ihr Vater starb noch in
Giessen, wenige Tage bevor der Deportationszug, der seine Tochter das Leben
kosten sollte, Giessen verließ. Auch Gertruds Mutter wurde deportiert
und ermordet.